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Wie kann ich beten?

Wer betet, wendet sich Gott zu

Das kann jeder auf seine Weise tun, mit eigenen Worten oder mit den Worten bekannter Gebete, wie dem Psalm 23 oder dem  Vaterunser. Viele legen dafür die Hände aneinander oder falten sie, um sich zu sammeln – manche schließen die Augen. Es gibt viele Anlässe und Gründe für persönliche Gebete. Man kann Fürbitten-Gebete für Kranke und Leidende sprechen oder Dankgebete für all das Schöne in der Welt.

„Bittet, so wird euch gegeben“, sagt Jesus

Beten, wenn es ernst wird – das tun auch die Autoren der Bibel. Zwei Drittel der Psalmen sind Klagelieder und Bittgebete. Sie bitten darum, dass Gott sie hört, dass er ihnen vergibt, und dass er sie wieder gute Tage sehen lässt. „Bittet, so wird euch gegeben“, sagt Jesus im Lukasevangelium.

Beten ist keine Kunst und keine Pflicht

Beten ist keine Kunst, keine Pflicht und keine Leistung. Niemand muss eine Bedingung erfüllen, bevor Gott ihn hört. Beten ist auch keine Demonstration. Von Jesus ist in Matthäus 6 ein Satz überliefert, unmittelbar bevor er seinen Jüngern das Vaterunser empfiehlt: „Wenn du betest, so geh in dein Kämmerlein und schließ die Tür zu und bete zu deinem Vater, der im Verborgenen ist; und dein Vater, der in das Verborgene sieht, wird dir's vergelten.“

 „Einfach nur vor Gott da sein“

Hinter dem Gebet steht die Sehnsucht, Gott zu erfahren. Dabei muss Beten gar nicht immer aus Worten bestehen. „Es ist mehr noch ein Hören“, sagt der 2016 verstorbene Theologe Jörg Zink. Er schrieb 1970 den bis heute immer wieder aufgelegten Klassiker „Wie wir beten können“. Beten, so sagt Zink, „kann heißen, einfach nur vor Gott da zu sein oder vor Gott einer Arbeit nachzugehen.“ Das hilft allen, denen eigene Worte schwer fallen. Oder sie beten allein oder gemeinsam das Vaterunser. Das Gebet, das Jesus uns gegeben hat, umgreift alles.

Warum also beten?

Weil es uns in einen neuen Zusammenhang stellt. Weil es uns hilft, zu vertrauen. Und weil es nicht nur uns, sondern die Welt verändert. „Hände zum Gebet falten“, hat der Schweizer Theologe Karl Barth gesagt, „ist der Anfang eines Aufstandes gegen die Unordnung der Welt.“