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An Gott zu glauben bedeutet, mit Herz und Verstand die Existenz Gottes zu bejahen.
Diese Form des Glaubens schließt den Willen genauso ein wie die Gefühle und Gedanken, also den ganzen Menschen.
An Gott glauben bedeutet daher viel mehr, als einfach vorgegebene Wahrheiten zu akzeptieren oder es für wahrscheinlich zu halten, dass Gott existiert.
Anders gesagt:
Denn im menschlichen Leben gibt es nicht den unumstößlichen Glauben, der Gott in jedem Moment des Lebens rückhaltlos vertraut. Zum menschlichen Leben gehören Krisen und Schicksalsschläge dazu. In diesen Augenblicken wird der Zweifel zum Zwillingsbruder des Glaubens. Es gilt diesen Zweifel auszuhalten, um dem Glauben wieder Raum zu geben.
Viele Legenden ranken sich um Martin Luther und die Bäume. Er liebte sie und erfreute sich an ihnen, so sah er im frischen Grün der ausschlagenden Bäume im Frühling ein Sinnbild für die Auferstehung der Toten. In den Bäumen soll er die göttliche Gnade im irdischen Leben gesehen haben.
„Wenn ich wüsste, dass morgen die Welt unterginge, würde ich heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen“, soll Martin Luther einst gesagt haben. Hier zeigt sich, wie der Glauben neben den Zweifel tritt, dieser den Zweifel weder wegwischt noch sich von ihm allein bestimmen lässt. Luther setzt vielmehr auch in der tiefsten Lebenskrise die Hoffnung auf Gott neben die Todesangst.
In zwölf Kapiteln stellen wir Ihnen die grundlegende christlichen Glaubensaussagen vor.
Wir beginnen mit Gottvater