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Die evangelisch-lutherische Kirche ist aus der Reformation im 16. Jahrhundert hervorgegangen. Die Reformatoren wollten die alte Kirche grundlegend reformieren.
Im Mittelpunkt der Reformation stehen der Mensch und sein Verhältnis zu Gott. Martin Luther und andere Reformatoren haben den Kern des Evangeliums wieder zur Geltung gebracht. Sie wussten sich an die Bekenntnisse der frühen Christenheit gebunden. Die Überlegungen der Reformatoren führten zu umfangreichen Bekenntnissen - besonders der Kleine Katechismus Dr. Martin Luthers und das Augsburger Bekenntnis -, die bis heute die kirchlich-konfessionelle Lage prägen.
Im Kern geht es um das Gottesverhältnis des Menschen. Dabei sind vier Gedanken für den evangelisch-lutherischen Glauben leitend – vier Mal ein „allein“ (lateinisch ‚solus’):
Gnade vor Recht, so könnte man die zentrale Botschaft der Reformation auf den Punkt bringen. Ganz egal, was uns gelingt oder was uns misslingt, Gott lässt Gnade vor Recht geschehen. Die Vergebung, die Gott uns anbietet, wird uns aber nur dann betreffen, wenn wir sie uns gefallen lassen, wenn wir ihr vertrauen, darauf bauen und damit letztlich glauben.
Das Vergebungsgeschehen ist uns in Jesus Christus vor Augen getreten. In Jesus Christus zeigt Gott seine Nähe zu uns Menschen, selbst im Leiden, im Sterben bis in den Tod ist Gott bei uns. In Christus hat Gott zum Heil der Menschen gehandelt, er hat die Sünde und den Tod als von Gott Trennendes ein für alle Mal weggenommen. Der Glaube vereint den Gläubigen mit Christus und lässt ihn an dessen Liebe, dessen Gerechtigkeit und dessen ewigen Leben teilhaben.
Kurz gesagt: allein aus Gnade, allein aus Glauben, allein durch Christus: Sola gratia. Sola fide. Solus Christus.
Kleine Zusammenfassung des lutherischen Bekenntnisses
Die Maria-Magdalena-Kirche gehört zur Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland. Tritt ein Mensch in eine evangelische Kirche ein, dann tritt er immer in eine bestimmte Landeskirche ein, und zwar in die Kirche, auf deren Territorium er wohnt.
Diese Struktur hängt mit der Reformation zusammen. Während im Süden des damaligen Deutschen Reiches der Einfluss von Reformatoren wie Ulrich Zwingli und Johannes Calvin besonders prägend war, empfing der Norden und Osten des heutigen Deutschlands seine wesentlichen Impulse von Martin Luther und Philipp Melanchthon. Man kann deshalb zwei wesentliche Linien unterscheiden, die von der Reformation ausgehen und das Profil heutiger Landeskirche bestimmen: die reformierte (Zwingli, Calvin) und die lutherische (Luther, Melanchthon) Prägung.